Forscher: Folsäure und Vitamin B12 helfen gegen Schizophrenie
von acibas • 15/07/2013 • Folat, Folsäure, Krankheiten, Nachrichten, Schizophrenie, Vitamin B12, Vitamin B9, Wirkstoffe • 0 Kommentare
Boston (acibas) – Vitamin B12 und Folate in antipsychotischen Medikamenten könnten zu lindernden Effekten bei Schizophrenie-Erkrankten führen.
US-amerikanische Forscher veröffentlichten im Online-Netzwerk “Journal of the American Medical Association” (JAMA) Ergebnisse einer Studie, die testete, ob der Zusatz von Folsäure und Vitamin B12 zu einem normalen Antipsychotikum negative Symptome von Schizophrenie reduziert. Die Versuche verbuchten zwar nur einen geringen Erfolg bei der Mehrheit der Teilnehmer, die Ergebnisse einzelner Personen jedoch, die spezielle Varianten der Krankheit in ihren Genen trugen, zeigten, dass das Zufügen zu enormen Verbesserungen bei charakteristischen Merkmalen von Schizophrenie führte, darunter Apathie, sozialer Entzug und eine mangelhafte emotionale Ausdrucksweise. Die Forscher untersuchten 140 an Schizophrenie erkrankte Personen, nachdem sie ihnen 16 Wochen lang täglich entweder Dosen mit Folsäure, Vitamin B12 oder einem Scheinarzneimittel, einem sogenannten Placebo, verabreichten. Die Teilnehmer nahmen parallel dazu Antipsychotika, die zwar Symptome wie Halluzinationen und Einbildungen linderten, nicht jedoch Merkmale wie Apathie und soziale Isolierung. Alle zwei Wochen wurde die Verfassung der Patienten untersucht. Nach 16 Wochen konnten die Wissenschaftler folgende Ergebnisse festhalten: Bei einigen der Teilnehmer, die Folsäure oder Vitamin B12 genommen haben, zeigte sich eine Verbesserung der negativen Symptome, die jedoch erst nach 16 Wochen zu vermerken war. Die Placebo-Gruppe entwickelte keine Verbesserungen. Der Grund für den erzielten Fortschritt bei speziellen Patienten ist noch unklar, eine Veränderung der Genexpression sei im Moment eine noch dürftige Erklärung, so die Forscher. Effekte von Folaten und Vitamin B12-Zusätzen müssten nun in einem größeren Maßstab im Hinblick auf negative Merkmale von Schizophrenie getestet werden. Grund für die Studie war die Annahme, dass der Folsäuregehalt im Körper mit der Verfassung einer an Schizophrenie erkrankten Person zusammenhängen könnte. Folsäure, auch Vitamin B11 genannt, ist ein wichtiger Indikator bei der Synthese von DNS und Neurotransmittern, den Botenstoffen des Nervensystems. Erst kürzlich wollen Forscher um Joshua Roffman herausgefunden haben, dass Folsäuremangel während einer Schwangerschaft zu einem erhöhten Schizophrenie-Risiko des ungeborenen Kindes führt.